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Geschichte Volksmarine der NVA (VM)

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Geschichtlicher Überblick

 

Teilstreitkraft der Nationalen Volksarmee der DDR (NVA), die im Zusammenwirken mit der Baltischen Flotte der UdSSR und der Polnischen Seekriegsflotte die Sicherheitsinteressen der DDR und der anderen Staaten der sozialistischen Gemeinschaft in der Ostsee gewährleistet. Der Aufbau der VM - zunächst unter der Bezeichnung Seestreitkräfte der DDR - erfolgte gemäß dem Gesetz der Volkskammer der DDR vom 18.01.1956 über die Schaffung der Nationalen Volksarmee und des Ministeriums für Nationale Verteidigung. Bis zum 01.03.1956 nahm das Kommando der Seestreitkräfte seine Tätigkeit auf. Ende September 1956 war der Prozess der Aufstellung der Verbände, Truppenteile und Einheiten im Wesentlichen vollzogen, Ein maßgeblicher Faktor beim Aufbau der Seestreitkräfte der DDR war die militärgeographische Lage der Ostsee. Die Bedingungen eines geschlossenen Seegebietes mit relativ geringen Ausdehnungen und vorwiegend mittleren Wassertiefen sowie eine stark gegliederte Küste mit einer großen Anzahl von Buchten und vorgelagerten Inseln, sich auf Typen leichter, schneller Flottenkräfte zu orientieren. Wie die NVA insgesamt, so formierten sich die Seestreitkräfte auf der Grundlage der Erfahrungen und Erkenntnisse der Seekriegsflotte der UdSSR. Beson- ders wirkugsvoll war dabei die umfassende Hilfe der Waffenbrüder aus der Baltischen Flotte der UdSSR. Die vorwiegend auf Küstenschutz- booten und Räumbooten fahrenden Mannschaften Unteroffiziere und Offiziere der Hauptverwaltung Seepolizei (HVS) und späteren Volkspolizei - See bildeten ein wichtiges Kaderreservoir für die zu schaffenden Einheiten und Verbände. Bei der organisatorischen Glie- derung kamen, bis auf gewisse Modifizierungen, allgemeine Gliede- rungsformen von Seestreitkräften zur Anwendung, wie Flotte, Flottille, Flottenbasis, Division, Brigade, Schiffs-Bootsabteilung, landgebundene Waffengattungen, Spezialtruppen und Dienste. Im Bestand der ersten, im Mai 1956 aufgestellten Verbände befanden sich Minenleg- und -räumschiffe vom Typ >>Habicht<<, Räumboote des Typs >>Schwalbe<<, Küstenschutzboote der Typen >>Seekutter<<, >>Tümmler<< und >>Delphin<<, Hafen- und Reedeschutzboote, das Schulschiff ERNST THÄLMANN und einige Hilfsschiffe. In erster Linie hatten diese Schiffe und Boote Sicherungs- und sicherstellende Aufgaben auf dem Seeschauplatz zu erfüllen. Die Flotte hatte alle Arten der Abwehr zu gewährleisten und ein entsprechendes Stationierungs- und Versorgungssystem für die eigenen und die verbändeten Flotten- kräfte zu organisieren. Bereits in der Aufbauphase wurde das durch- gängig wirkende Prinzip verwirklicht, alle Aufgaben unter dem Aspekt des Zusammenwirkens der im sozialistischen Militärbündnis vereinigten Ostseeflotten zu lösen. Der in kurzer Zeit erreichte Ausbildungsstand der Räumverbände und der Zugang neuer Minenleg- und -räumschiffe vom Typ >>Krake<< ab 1957 gestattete es, das bereits durch Einheiten der Hauptverwaltung Seepolizei und Volkspolizei-See begonnene Frei- räumen minenverseuchter Gebiete vor der Küste der DDR mit erwei- terter Aufgabenstellung fortzusetzen. Die internationale Lage im Ostseeraum machte es erforderlich, neben Sicherheitskräften schon bald auch Stoßkräfte aufzustellen, die aufgrund ihrer Kampfeigenschaften, ihrer Bewaffnung und Ausrüstung zur aktiven Abwehr von Angriffen sowohl leichter und mittlerer gegnerischer Überwasserkräfte als auch von Unterwasser- und Fliegerkräften eingesetzt werden konnten. Dazu wurde moderne sowjetische Technik übernommen, darunter die ersten Küstenschutzschiffe und Torpedoschnellboote. In Würdigung der erbrachten Leistungen und des erreichten Standes der Ausbildung und Gefechtsbereitschaft wurde den Seestreitkräften der NVA am 03.11.1960 auf Beschluss des Nationalen Verteidigungsrates der DDR der verpflichtende Name >>Volksmarine<< verliehen. Die Namensver- leihung erfolgte anlässlich des 42. Jahrestages des Kieler Matrosenauf- standes. Die von den Roten Matrosen und der Volksmarinedivision in der Novemberrevolution von 1918 geprägten revolutionären Traditi- onen werden in der Volksmarine gepflegt. Ebenfalls 1960 wurde die Dienstflagge der VM eingeführt. Mit Beginn der 60er Jahre kamen zum Bestand der VM U-Boot-Jäger, Raketenschnellboote, Landungsfahr- zeuge der Typen >>Labo<< und >>Robbe<<. Leichte Torpedoschnell- boote vom Typ >>Iltis<<, Hubschrauber des Typs >>Mi-4<< und ab 1965 U-Boot-Jäger vom Typ >>Hai<< hinzu. Die Arbeiten an Luftkissen- und Tragflächenbooten sind Projekt geblieben. Für die VM entwickelte Torpedoschnellboote vom Typ >>Forelle<< sind der Grenzbrigade Küste übergeben worden, die ab 1961 die Sicherung der Seegrenze der DDR übernommen hat, in operativen Fragen aber dem Kommando der VM unterstellt ist. In jener Zeit wurde auch mit dem Aufbau von Küsten-Raketen- und -Artillerietruppen begonnen. Ab Ende der 60er Jahre gingen der VM neue, größere Torpedoschnellboote aus sowjetischer Produktion und Minenabwehrschiffe der 3. Generation (Hochsee- und Küstenminensuch- und -räumschiffe) aus DDR-Produktion zu. Kontinuierlich wurden der Ausbildungsstand des VM-Personals verbessert, die Gefechtsbereitschaft erhöht. Anfang der 70er Jahre erhielt die VM kleine Torpedoschnellboote und Mitte der 70er Jahre die UAW-Hubschrauberstaffel der VM Hubschrauber des Typs >>Mi-8<<. Am 01.12.1976 wurde sie in ein Hubschrauberge- schwader umstrukturiert. Im selben Jahr wurde der VM zur Verbesse- rung der praxisbezogenen Ausbildung der Offiziersschüler und für die Fahrt in entferntere Seegebiete am 06.07. mit der WILHELM PIECK ein neues Motorschulschiff zur Verfügung gestellt. Ab 1976 stellte die VM zugleich neue Mittlere Landungsschiffe vom Typ >>Hoyerswerda<< in Dienst. Am 25.07.1978 ging der VM das erste neue Küstenschutzschiff (2. Ranges) vom Typ >>Rostock<< und 1981das erste KSS (3. Ranges) vom Typ >>Parchim<< zu, das eine starke UAW-Komponente aufweist und auch als Wachschiff ange- sprochen werden kann. Ab Anfang der 80er Jahre wurde auch die Hilfsschiffsflotte der VM u.a. mit dem Zugang neuer Hochseeversorger (Typ >>Südperd<<) und schwimmender Stützpunke Typ >>Vogtland<<) verstärkt und modernisiert. Das Hubschrauberge- schwader der VM erhielt Maschinen vom Typ >>Mi-14 PL<<. Mit der Indienststellung des ersten kleinen Raketenschiffes vom Typ >>Albin Köbis<< begann Ende 1984 eine neue Phase der Modernisierung der VM. Die VM besteht gegenwärtig aus den Waffengattungen Über- wasserkräfte (Stoß-, Sicherungs- und sicherstellende Kräfte) und Marinefliegerkräfte sowie folgenden Spezialtruppen und Dienste: Küsten-Raketen- und -Artillerietruppen, Marinepioniere, funktech- nische Truppen, Nachrichtentruppen, rückwärtige Dienste und Seehy- drographischer Dienst. Unteroffiziersschüler bzw. Fähnrich- und Offi- ziersschüler der VM erhalten an der Flottenschule >>Walter Steffens<< bzw. an der Offiziershochschule der VM >>Karl Liebknecht<< eine vielseitige wie auch spezielle fundierte Ausbildung.

Stand: 1989

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